Feldwebel Fritz Winter

Nach dem Angriff auf Orel, leicht angegriffen geboren am 22.Februar 1915
in Schötmar / Lippe Heidestrasse 7 / Am alten Teich


Mutter : Pauline Winter
(geborene Loewe) geb. 03.12.1891
in Schötmar / Lippe

Vater : Friedrich Winter
geb. 20.10.1891
in Mosebeck / Detmold






Fritz Winter aus Schötmar / Lippe        Heidestraße 7/ Am Alten Teich
Vermisst wurde Fritz Winter, Bruder von Ernst-August Winter, Helmut Winter und Hans Winter
bei der Großffensive der Roten Armee im Juni 1944 im Raum Minsk/Dnjepr. Nachforschungen beim Deutschen Roten Kreuz in München haben ergeben, daß Fritz Winter während schwerer Kampfhandlungen verwundet, aber lebend in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten sei.

Der Verschollene gehörte der 3. Kompanie des Pionier-Bataillons 6 der 6. Infanterie-Division an. Seine letzte eigene Nachricht stammt vom 27.06.1944. Im Juni 1944 trat die Rote Armee zur Offensive gegen die Heeresgruppe Mitte an. Nach einem vernichtenden Trommelfeuer erzielte ihre Infanterie an vielen Abschnitten den Durchbruch; dann setzten ihre Panzerkräfte zum Stoß in die Tiefe an, um die deutschen Verbände einzukesseln.
Die 6.Infanterie-Division verteidigte damals am Dnjepr einen 50 km breiten Abschnitt beiderseits Shlobin (60 km süostwärts Bobruisk). Als die Sowjets am 22.06. weiter nö:rdlich den Durchbruch erzwungen hatten, mußte die Division ihr Grenadier-Regiment 58 an die bedrohte Nachbardivision abgeben. Aber auch weiter südwestlich drang der Gegner durch die deutschen Linien vor; in wenigen Tagen schloß sich die Zange hinter Bobruisk. Damit war das XXXV.Korps eingeschlossen.

Nachdem die gesamte deutsche Front in Bewegung geraten war, mußte die 6. Infanterie-Division in der Nacht vom 25. zum 26. Juni ihre bisher nicht angegriffene Stellung räumen und den Rückzug auf Bobruisk antreten, um sich der Umklammerung zu entziehen. Die schweren Rückzugskämpfe dauerten bis zum Morgen des 29. Juni, dann hatte die Division praktisch aufgehört zu existieren. Auch das abgestellte Grenadier-Regiment 58 erlitt bei Morchewitschi-Ljubenitschi (20 km nördlich Bobruisk) das gleiche Schicksal. Einzelne Splittergruppen kämpften noch bis zum 30. Juni.

Über die Schwere der Kämpfe und die Höhe der Verluste sagte ein Heimkehrer aus:
"Es ging drunter und drüber. In dauernd neuen Auffangsstellungen wurden wir gesammelt und eingesetzt, so daß einer den anderen weder kannte noch kennen konnte. Wir lagen bei Tag und Nacht in Abwehrkämpfen und kamen nie zur Ruhe. In einem großen Wald sammelten sich die letzten Reste der Division. Da wir von den Russen eingekesselt waren, bildeten sich Trupps zu je 10 Mann. Diese mußten dann versuchen, auf eigene Faust und auf gut Glück aus dem Walde, fast ohne Munition; herauszukommen.
Sehr viele Soldaten sind in dem unübersichtichen, von Wäldern, Sümpfen und Getreidefeldern durchsetzten Gelände - besonders in den Nachtgefechten - gefallen, ohne daß ein Kamerad es sah; andere gerieten jedoch in die Hand des Gegners. Auch der Verschollene soll gefangengenommen worden sein."

der erste im Vordergrund könnte eventuell Fritz Winter sein Das sowjetische Rote Kreuz teilte aber auf eine Suchanfrage hin mit, daß die angestellten Nachforschungen ohne Erfolg geblieben sind.
Daraus muß gefolgert werden, daß der Verschollene in der Gefangenschaft verstarb, ohne daß er in einem Lager namentlich erfasst wurde.

Für den Gesuchten Fritz Winter wurde am 12.08.1953
die Todeserklärung beim
Amtsgericht Lage/Lippe beantragt. Az.: II 32/53
Antragsteller: Ehefrau Ursula Winter geb. Falke


auf dem Bild rechts sehen Sie einen Zeitungsausschnitt von vor ca. 20 Jahren.
Hans Winter, Bruder von Fritz Winter, ist der Ansicht, daß der Mann im Vordergrund eventuell sein Bruder sein könnte.